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9. Mai 2014 5 09 /05 /Mai /2014 17:34

Hellooo everybody! :)

Endlich ist es wieder so weit, morgen früh geht es los nach Süddeutschland!!! Es stehen mal wieder die Reha-Tage im ICF (Implant Centrum Freiburg) an! Ich fahre alle 3-4 Monate in den Süden, damit mein Cochlear Implantat weiter eingestellt werden kann! Und das mittlerweile schon seit 3 Jahren!!

Warum das so lange dauert? Das Cochlear Implantat ist ja ein Implantat, welches gehörlosen Menschen eingesetzt wird, damit sie wieder hören können (grob erklärt). Logischerweise funktioniert das Gerät komplett elektonisch, es ist nicht mehr einfach nur ein "Lautsprecher", was normale Hörgeräte ja grob gesagt sind. Das Cochlear Implantat sendet elektrische Impulse an die Gehirnzellen. Diese wandelt das Gehirn dann in Töne um, welche wir hören. Und da diese Impulse ja nunmal elektrisch sind, sind sie nicht so sensibel und auf das menschliche Gehör abgestimmt, wie die normalen, natürlichen Impulse, die normalhörende Menschen bekommen. Also muss man aufpassen, dass man dieses Cochlear Implantat nicht zu schnell lauter stellt, da es sonst ziemlich unangenehm werden kann. Ich selbst habe es schon oft erlebt, dass mir bestimmte Geräusche wie z.B. die Klospülung total wehtaten, obwohl mein CI bei jeder Einstellung nur klitzekleine Stufen lauter gestellt wird. 

Also muss man echt aufpassen, dass nicht zu viel lauter gestellt wird. Deswegen dauert dieser Prozess unheimlich lange. Ich bin jedoch nach 3 Jahren schon so gut wie am Ende.. Naja! :D So 4-5 Jahre muss man glaub ich die Reha haben.
Andere Kliniken beschleunigen diesen Prozess, da dauert es nicht ganz so lange.
Aber genau deswegen fühle ich mich in Freiburg ja auch so wohl, die Leute dort nehmen sich echt Zeit für die Patienten und ihre Gesundheit ist denen merklich am Wichtigsten! :-)

 

Und jetzt habe ich mich entschieden, in alle Sitzungen eine Kamera mit reinzunehmen (natürlich nur dort, wo ich darf!) und meine Behandlung zu filmen, damit ihr mal einen Eindruck davon bekommt, was ich dort so mache! :)

Ich fahre morgen schon in Richtung Süden, Sonntag Abend gehts dann in das ICF, welches zur Uniklinik Freiburg gehört. Also entweder dann oder spätestens Montag Abend gibt es dann meinen ersten Eintrag oder dementsprechend schon mein erstes Video! :)
Die Behandlung dauert 3 Tage, also bis Mittwoch.

 

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Anschließend gönne ich mir noch ein bisschen Urlaub im (hoffentlich) sonnigen Süden Deutschlands! :)

 

Ich wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende!

Grüüüüezi!  

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6. Mai 2014 2 06 /05 /Mai /2014 17:29

Es war so klar! Es war sooo klar, dass meine Faulheit mich wieder übermannt! Und ich bin mir nicht ganz klar darüber, wieso ich mich ausgerechnet jetzt wieder hier hinsetze und blogge... Ich habe gerade geschlafen und dabei geträumt.. Ich wusste gar nicht, dass ich soo eine Abneigung gegen Burger King habe... Jedenfalls schmeckt es mir dort nicht und ich habe geträumt wie die mir totale halbe Portionen, die aussahen wie abgebissen, gegeben haben. Außerdem lag vor dem Burgerrestaurant im Graben alles voller Burger- sie wurden dort entsorgt, da sie sie anders nicht loswurden.. :D Und als ich zum Schluss mit meinem Essen in der Ecke saß, und es total gedemütigt verspeiste, erklang Hintergrundmusik. Ein Klavierspiel. Ein melancholisches! Ich habe die Melodie immernoch im Kopf... Dann wachte ich auf. Die Musik hallte noch in meinem Kopf nach. Von den Nackenschmerzen, weil ich so krumm gelegen habe, und dem trockenen Hals ganz abgesehen, war dies das erste was mir in den Sinn kam. Ich hörte Musik im Traum...

Und zwar ziemlich laut und verständlich, nicht so verzerrt und kaum hörbar, wie ich es eigentlich ohne Hörgeräte hören würde..

 

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Habe ich im Traum meine Hörgeräte immer drin? Oder kann ich dort normal hören? Verschmilzt beides miteinander, grade weil es ein Traum ist? Es verwirrt mich jedes Mal aufs Neue. Aber es fühlt sich gut an, dass mein Hörproblem im Traum nicht zum Zentralen Thema gemacht wird. Aber ich frage mich, wie das bei den Gehörlosen ist. Ob sie in ihren Träumen auch irgendetwas hören? Wahrscheinlich nicht, da das Unterbewusstsein dieses Gefühl, diesen Sinn fürs Hören ja gar nicht kennt.

Aber interessant ist es allemal! Ich sollte Traumforscherin werden! Ich meine, wieso träume ich von Burger King?! Soooo schlimm sind die nun auch nicht! Grins.

 

Naja, gehen wir zum nächsten Punkt:
Ich habe mir ein kleines Projekt vorgenommen! :) Ich werde euch nächste Woche mit in den Schwarzwald, mit nach Freiburg, mit zu meinen Reha-Tagen für mein CI nehmen. Ich werde euch zeigen, so weit es mir möglich ist, was dort gemacht wird und wie es mir dabei ergeht. :)
Damit alle, die damit nichts zutun haben und sich nicht wirklich vorstellen können, wie es dort abgeht, eine leichte Vorstellung davon haben, was ich dort mache und und und :)
Wahrscheinlich werde ich auch Videos drehen und sie bei Youtube hochladen und anschließend hier den Link dorthin posten. :)
Und ich habe mir jetzt übrigens einen Wecker gestellt, der mich erinnert immer etwas hier zu posten! :)

Ich verspreche euch, so eine lange Pause gibts nicht wieder! :)

Auf denn, bis bald! :)

Grüezi, eure Enja!  

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31. März 2014 1 31 /03 /März /2014 20:39

Diesen Link habe ich gestern geschickt bekommen und musste ihn einfach hier zeigen! Ich finde es ist gut und sympathisch auf den Punkt gebracht. Genauso denke und empfinde ich dem Cochlear Implantat gegenüber auch.
Außerdem wird hier nochmal kurz erklärt, wie ein Cochlear Implantat funktioniert und  eingesetzt wird.
Für alle, die es immernoch nicht wissen: Ich habe auch ein Cochlear Implantat! :)

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Also: unbedingt anschauen!!

 

Das Video gibt es hier!

Liebe Grüße und einen schönen Montagabend

wünscht euch

eure Enja! :) 

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30. März 2014 7 30 /03 /März /2014 20:13

So! Erstmal hoffe ich, dass ihr die Sonnenstrahlen heute auch so genießen konntet wie ich! :) 

 

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Und als zweites möchte ich mich entschuldigen, dass ich so lange schon nichts mehr gepostet habe... Meine Lustlosigkeit/Faulheit ist mal wieder aufgekommen... Aber ne Freundin hat mir nen Vorschlag gemacht, wie ich dem entgegenwirken könnte:

Ab jetzt versuche ich mindestens alle 2 Wochen am Sonntagabend (STICHTAG!!) einen Post rauszubringen, der etwas über die Hörschädigung oder über gerade erlebte Situationen erzählt. Ich muss zugeben, ich habe jetzt schon ein wenig Bammel, dass mir irgendwann die Themen ausgehen... Aber eigentlich kann das ja nicht.. man erlebt so viel im Leben! :)

 Außerdem möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich Alica gratulieren, sie hat letzte Nacht die Miss Deaf Germany Wahl 2014 gewonnen! :) Ich bin super stolz auf sie!!!

Ich war selbst noch nicht da und weiß nicht genau wie das dort abläuft, aber ich geh mal ganz stark davon aus, dass dort alles auf Gehörlose abgestimmt ist, was ich total klasse finde. (Wer es noch nicht weiß: Deaf heißt auf deutsch gehörlos)
Denn Gehörlose und auch Schwerhörige hätten es auf einer normalen  Miss-Wahlen-Show oder sonst irgendeiner Veranstaltung echt schwer, die ganzen Texte zu verstehen etc (So würde es mir zumindest gehen). Von daher finde ich es total super, dass es solche Veranstaltungen gibt, die extra auf eine bestimmte Behinderung abgestimmt sind! :-)
Da kriegt man selbst doch direkt Lust, da mitzumachen, grins!

 

So, das war mein kurzes Wort am Sonntag!  

Gute Nacht und Grüezi,

eure Enja! :-)

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19. März 2014 3 19 /03 /März /2014 20:52

Einen wunderschönen guten Abend,

 

Könnt ihr euch noch an meinen Beitrag  Der Lärm der Stille erinnern? :) Dort habe ich Beschrieben, was für Geräusche ich nach dem Rausnehmen der Hörgeräte so wahrnehme und habe diese kurzerhand als Tinnitus eingestuft. Nun wurde ich eines Besseren belehrt! :) 

Zwei andere Hörgeschädigte haben mir ihre Theorien dazu geschrieben, welche ich sehr plausibel finde, weswegen ich euch das gleich mitteilen wollte! :)

Hier die beiden recht ähnlichen Theorien:


Unbenannt 

 

Das wars aber auch schon für heute,

ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend und hoffe ihr kommt morgen gut aus den Federn! ;)

Grüezi, eure Enja  

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18. März 2014 2 18 /03 /März /2014 17:21

So ich hoffe ihr habt die Überschrift jetzt nicht in Gedanken gesungen und denkt jetzt dieser Beitrag wird pervers! :D Nein, das wird er nämlich nicht, das kann ich euch versichern! :)
Also legen wir los: Mit unseren Freunden... die lieben Freunde.. :) Man albert gerne mit ihnen rum, redet über ernste Themen, unternimmt was, und und und.. Was wären wir alle bloß ohne unsere Freunde :) 

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Hm, wie komme ich am besten auf den Punkt...? Fast mein ganzes Leben lang war ich nur von Freunden umgeben, die entweder dieselbe Behinderung hatten wie ich, oder halt sehr gut darüber Bescheid wussten. Da wir alle die gleiche Problemzone, nämlich das Hören, hatten, entwickelten wir automatisch gewisse Arten und Umgangsformen miteinander, die völlig normal für uns waren.

 

Wollten wir zum Beispiel unserem Tischnachbaren in der Klasse etwas Lustiges erzählen oder zeigen, wurde entweder ein Briefchen geschrieben, ein Gegenstand gezeigt oder es wurde ganz einfach gebärdet! Manchmal brauchte es gar nicht viele Gebärden, wenn zum Beispiel ein Lehrer aus dem Mund stank wurden einfach bestimmte Gebärden gezeigt (Nase zuhalten, vor der Nase rumwedeln). Oder wenn uns langweilig war, zeigten wir unserem Gesprächspartner einfach die Gebärde für "langweilig" und man wurde verstanden. Klar, manchmal hat man die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners vielleicht gar nicht so einfach, da er vielleicht dir in einem Tischhalbkreis genau gegenüber saß und gerade dem Lehrer zuhörte? Dann wurde entweder einfach gewartet, bis dieser endlich mal zu dir schaute oder aber man versuchte vom Lehrer unentdeckt zu bleiben und fuchtelte so lange mit den Armen rum, bis dies endlich vom Gesprächspartner oder dessen Tischnachbarn entdeckt wurde. Wurde es "nur" vom Tischnachbarn entdeckt, wurde ihm halt einfach mit Handzeichen oder Blicken gezeigt wen er anticken soll. 

Kurz gesagt: Als Hörgeschädigter bist du einfach immer darauf bedacht, dass dein Gesprächspartner dich anguckt, da du genau weißt, dass er dich sonst gegebenfalls nicht verstehen würde. 

 

Mir ist aufgefallen dass es bei der "Normalhörenden-Welt" Unterschiede gibt... (Ich wurde schon drauf angesprochen, dass es ein wenig komisch klingt, "Normalhörende" zu sagen, da es uns Hörgeschädigte als "unnormal" einstuft, was wir aber ja nicht sind. Wir sind Menschen wie alle anderen auch. Also, falls ihr nen besseren Begriff dafür habt, nur her damit :D ok, ich versuchs mal lediglich mit "Hörenden", grins)
Ok, weiter im Text! Mir ist aufgefallen, dass die "Hörenden" (grins)  gar nicht so darauf achten, ob der Gesprächspartner sie anguckt etc. Das wundert mich ehrlich gesagt etwas.. Kommt es einem dann gar nicht unpersönlich vor? Woher weiß man dann, dass mit einem gesprochen wird? Woher weiß man dann, dass der Gesprächspartner mich dann verstanden hat? Jedenfalls sind das die Fragen, die mir in solchen Momenten durch den Kopf gehen. Und ich spüre jedesmal wieder ein wenig Neid, dass die Hörenden es so einfach können. So ganz nebenbei etwas zu hören und zu verstehen. Das ist ja leider eine meiner größten Schwierigkeiten. Wenn ich mich auf das Gesprochene anderer Personen nicht konzentriere, hört es sich meist für mich so an, als würden sie Spanisch oder sonst irgendeine andere Sprache sprechen, bei der ich vielleicht hin und wieder ein Wort raushöre. Mit den paar Wörtern, die ich dann verstanden habe, versuche ich mir zusammenzureimen, was gerade gesagt wurde. Klappt natürlich nicht immer und die Missverständnisgefahr ist sehr hoch. 

 

Außerdem wird in der Welt der Hörenden mehr mit Tuscheln kommuniziert als mit Zettelchen. Ich muss gestehen: Ich kann nicht tuscheln! Okay, meine Stimme schafft es wohl, flüsternde Laute herauszubekommen, jedoch klingt dies bei mir fast nur nach einem Zischen. Wenn man besonders deutlich flüstert, habe ich meist sogar noch eine Chance etwas zu verstehen, aber ich verzweifle sehr schnell daran. Außerdem tut man tuscheln meistens in der Nähe der Ohren, sodass man nicht mehr vom Mundbild des anderen Ablesen kann, was ein großes Problem ist... Also denkt daran: Wollt ihr Hörgeschädigten in der Klasse etwas kurzes, lustiges erzählen? Schreibt ihnen einen Zettel! :) Es nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch, jedoch können so kaum Missverständnisse entstehen und der Hörgeschädigte fühlt sich nicht benachteiligt! :)

Ich denke gerne an die Zeit in Hamburg zurück, an eine Normalhörende Freundin, welche mit der Zeit in eine meiner besten Freundinnen dort  geworden ist. Sie vergaß es immer wieder, dass wir Flüstern ja nicht verstanden und ich musste sie immer wieder darauf hinweisen, dass sie mir einen Zettel schreiben soll. Was mich beeindruckt hat: Sie hat sich nie darüber beschwert. Sie hat nie die Augen verdreht oder gestöhnt so nach dem Motto "Oah, wieso versteht sie das nicht?!" 
Ich kenne da ein paar andere Kandidaten, welche es getan haben. Klar, irgendwo ist man schnell genervt, wenn jemand immer eine kleine Extrawurst braucht. Aber stellt euch immer einfach mal vor, ihr wärt in der Situation des Anderen. Man kann da nie etwas für. Und damit meine ich jetzt nicht nur Hörgeschädigte sondern jegliche Behinderungen aller Art. Vielleicht nichtmal Behinderungen. Es können auch normale Umstände im Alltag sein!  

 

Zu guter Letzt nochmal das Hauptthema zum Mitschreiben: Wenn ihr euch mit einem Hörgeschädigten unterhaltet: Achtet darauf, dass ihr seine Aufmerksamkeit habt! Es ist sonst nicht gewährleistet, dass er euch verstanden hat und kann zu folgenschweren Missverständnissen führen. Oder aber derjenige fühlt sich gar nicht angesprochen oder ggf ausgegrenzt... und das ist kein schönes Gefühl.

Also: Es kann nur besser werden! :)

Ich wünsche euch allen hiermit einen schönen Feierabend! Genießt die letzten Stunden des heutigen Tages und ruht euch gut aus für morgen!

 

Grüezi, eure Enja  

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16. März 2014 7 16 /03 /März /2014 13:32

Es ist Sonntag! :) und was macht man an einem Sonntag? Natürlich ausschlafen, Frühstück im Bett, gemütlich auf der Couch oder im Bett entspannen und einfach den Sonntag genießen! 

 

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Am allermeisten kann ich jedoch entspannen, wenn ich nichts höre! Denn zuhören und Dinge verstehen erfordert bei uns Hörgeschädigten höchste Konzentration! Klar, im Laufe der Jahre hat man sich daran gewöhnt und es funktioniert beinahe schon automatisch. Dennoch merke ich immer, wie gut es tut nach der Arbeit oder Schule einfach mein Hörgerät und mein CI (Cochlear Implantat) rauszunehmen und ein bisschen was zu lesen oder einfach zu schlafen. Bis vor Kurzem wusste ich selber nicht, wieso ich das immer mache... Meine Mutter hat sich ne zeitlang auch ziemliche Sorgen um mich gemacht, da ich oft nach der Schule im Bett verschwunden  bin und ein paar Stunden geschlafen habe. 

Dieses Jahr im Januar bei den Reha-Tagen wegen meines CIs (Cochlear Implantats) in Freiburg (Beim nächsten Mal werde ich die Reha-Tage ausführlich auf meinem Blog dokumentieren!) wurden wir endlich von meiner Logopädin aufgeklärt.

Denn anscheinend ist es für unseren Körper, ohne es vielleicht selber zu merken, total anstrengend, sich den ganzen Tag auf Gehörtes zu konzentrieren und dieses zu verstehen, da dies nicht auf natürliche sondern technische Art und Weise geschieht. Ich interpretiere jetzt einfach mal, dass die technischen Laute zuerst unbekannt für das menschliche Gehirn sind, weswegen sie erst entschlüsselt und gedeutet werden müssen, was letztendlich ein unglaublicher Aufwand und somit eine totale Anstrengung ist. Von daher braucht der Körper in diesem Falle mehr Ruhepausen als gewöhnlich.

Also für mich klingt das so ganz plausibel und ich habe eine gute Ausrede um mich ständig meiner Lieblingsbeschäftigung -dem Schlafen- widmen zu können! GRINS :) 

 

Erwähnte ich schon, dass ich die Stille liebe? Nur leider ist es gar keine wirkliche Stille bei mir. Ich höre permanent Geräusche, welche ich persönlich in die Kategorie Tinnitus einordne. Ob es jetzt ein hundertprozentiger Tinnitus ist, weiß ich nicht. Jedoch ist das auch gar nicht relevant, da die Geräusche mich im Prinzip nicht stören. 

Es sind Geräusche, die ich gar nicht so richtig beschreiben kann. Einerseits ist es ein Summen... andererseits wiederum doch nicht. Es sind mehrere Töne auf einmal.. und sie sind nie dieselben. Jetzt im Moment ist es zum Beispiel ein ein lautes Piepen. Aber um es als Piepen bezeichnen zu können, ist es schon wieder zu tief... also eher ein Brummen... aber dafür ist es schon wieder zu hoch... es wird begleitet von ganz hohen, schwingenden Tönen. Außerdem lässt sich noch ein Rauschen erahnen, von dem man überhaupt nicht sagen kann, ob es nun hoch ist oder tief. Es ist einfach da! Im Moment ist es sogar relativ laut... ungefähr so laut, wie ich eine Stimme einordnen würde. Was aber irgendwie gelogen ist, da ich ja momentan meine Hörhilfen gar nicht drinnen habe und somit eine Stimme kaum bis gar nicht hören würde :D Aber sagen wir mal so, ich würde die Geräusche etwa so laut einstufen, wie ich mit meinen Hörhilfen Stimmen höre. So! :)
Allerdings ist es ganz komisch, wenn ich dann meine treuen Begleiter drinnen habe, welche mir helfen zu hören, sind die Geräusche zwar noch da, aber sie übertönen keinerlei andere Töne im Alltag. Zumindest normalerweise nicht. Manchmal hab ich Phasen, wenn zum Beispiel auf der Arbeit extrem viele Sitzungen oder in der Schule extrem viele Vorträge anstehen, was permanent meine Aufmerksamkeit und mein Gehör fordert, wo ein richtiges Piepen von ganz leise immer lauter wird. Währenddessen wummert mein Kopf manchmal auch so richtig... Aber das sind meist nur ein paar Sekunden, einmal tief durchatmen und es geht wieder! 'Mein Gehirn musste mal eben kurz Dampf ablassen' denk ich mir dann immer! :) 

 

Doch diese Geräusche (ich habe noch keine perfekte Bezeichnung dafür gefunden...) gehören zu meinem Leben und es gibt Situationen, an denen sie mich beruhigen. Ok, ich geb zu ich hatte auch schon Momente, an denen sie gruselig waren. In der ersten Zeit, nachdem ich mein CI bekommen habe, habe ich nachts Stimmen gehört. In der Lautstärke wie ich wirklich mit meinem kaputten Gehör Stimmen höre. Also ziemlich leise und ein totales Gemurmel, von dem man kein Wort versteht. Und es waren alles tiefe Stimmen (hohe, also Frauenstimmen, höre ich leider so gut wie gar nicht)... Es war zwar extrem leise, aber da ich ja sonst nichts höre, außer die Geräusche, habe ich es total intensiv wahrgenommen und mehrmals das Licht wieder angemacht, um zu gucken ob da vielleicht wirklich einer steht und mit mir redet... PSYCHOTERROR! :D Zum Glück hab ich das jetzt schon lange nicht mehr gehabt!

Aber das war wahrscheinlich, weil mein Gehirn ein wenig überfordert und irritiert war, da es durch das CI komplett neue Höreindrücke  bekommen hat. 

 

Also alles in allem zusammengefasst: Ich liebe die Stille. Auch wenn es bei mir keine wirkliche Stille ist, durch den Lärm, welcher durch irgendwas in meinem Kopf verursacht wird. Daher ist es Der Lärm der Stille.

 

hihi, eigentlich müsste jetzt ein Donnergrollen oder so die letzten vier Worte nochmal unterstreichen, während man das liest! Wegen der Dramatik und so, grins! :)

Ok, nun werd ich aber albern! Ich wünsche allen Lesern einen schönen Rest-Sonntag und hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende und kommt morgen früh wieder gut aus den Federn!

 

Grüezi, eure Enja 

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15. März 2014 6 15 /03 /März /2014 14:07

Ihr werdet jetzt wahrscheinlich denken: "Hä? Im Haus ist doch gar kein Wind?!".
Ich meine ja auch gar nicht den Wind, den die Natur produziert und uns um die Ohren pfeift :) Ich spreche von dem Fahrtwind, naja eher gesagt Laufwind, den ich als Hörgeschädigte extrem höre.

Wieso? Hören Hörgeschädigte nicht eher weniger?

Nein, denn Hörgeräte und alle möglichen anderen Hörhilfen haben ein Mikrofon. Damit werden die Umgebungsgeräusche aufgenommen und entweder durch einen "Lautsprecher" (das Hörgerät) oder mittels technische Weise (Cochlear Implantat) an unser Gehör/ Gehirn gesendet. Und Mikros haben nunmal leider die Eigenschaft, dass sie alles (JA, wirklich ALLES!!) was sie "hören" aufnehmen und weitergeben.
Das menschliche Gehör ist so gut entwickelt, dass es dann die wichtigen Töne dementsprechend leiser oder lauter weitergibt. Die Technik, womit ich Hörgeräte etc meine, ist noch nicht so weit. Auf gut deutsch gesagt: Sie sendet alle Töne so wie sie die empfängt weiter an unser Gehör/Gehirn, ohne z.B. störende Nebengeräusche zu regulieren, sodass unsagbar viele Höreindrücke auf einmal weitergegeben und schließlich von uns Hörgeschädigten gehört werden.

 

Ist manchmal nicht unbedingt angenehm, mir (uns) wird schnell etwas zu laut, wir müssen uns durch die ganzen Nebengeräusche extrem darauf konzentrieren das zu hören, was wirklich wichtig ist und meistens können wir all diese Töne gar nicht mehr auseinander halten und zuordnen.

 

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Das war heute wieder genauso.. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs. Um wieder auf den Wind zurückzukommen: Heute ist es seeeeehr windig!! Und ihr kennt das sicherlich alle, wie sich das anhört wenn man in ein Mikrofon pustet. Das stellt euch mal permanent draußen vor. Ich habe schon öfter andere Normalhörende gefragt, ob sie den Wind hören. Die meisten sagen "Ja, aber sehr leise nur".

Ich hingegen höre draußen z.B. permanent Wind, der fast alles andere übertönt. Noch extremer ist es bei erhöhter Geschwindigkeit, wie auf einem Fahrrad. Ich konnte nicht mal mehr raushören, ob eventuell ein Auto von hinten kommt, da der Wind so laut war. Der Wind hörte sich fast an, als würde permanent ein Lastwagen an mir vorbei fahren...

 

Aaaaaaber damit ich durch diese lauten Geräusche nicht gestresst werde, habe ich ein "Gegenmittel" gefunden, grins :)
Ich höre liiiiiiiiiebend gerne Musik auf dem Fahrrad :) Ich kann die Magnetspule am Kopf einfach dran lassen, somit höre ich über mein Cochlear Implantat (CI) noch die gröbsten Töne aus der Umgebung und durch die Gehörgänge kann ich dann schööön Musik hören (auf höchster Stufe natürlich, grins)

Ich warte noch auf den Tag, an dem ich von der Polizei angehalten werde deswegen, und ich ihnen erzählen werde, dass ich ja eh nichts vom Verkehr höre und das dann eh egal wäre. Außerdem würde ich die wichtigsten Geräusche wie eine Sirene dennoch über mein CI hören :P Ich bin echt gespannt ob die das dann gelten lassen würden... wohl eher nicht ;)

Aber Dummheit muss halt auch bestraft werden :D

 

So, das reicht nun aber für heute, Mammaa Mia hab ich viel geschrieben!! Um es nochmal auf den Punkt zu bringen:
Wenn ich bei IKEA unterwegs bin, höre ich durch die Mikros meiner Hörgeräte und die erhöhte Geschwindigkeit den Wind IM Haus :)

 

Grüezi und einen schönen Rest-Samstag,

eure Enja ♡

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14. März 2014 5 14 /03 /März /2014 22:54

Hej!


Endlich hat mich mal wieder die Lust gepackt, an meinem Blog weiterzuschreiben. Dies ist ja nicht mein erster Versuch... Jedoch verlässt mich meistens nach nur kurzer Zeit schon schnell wieder die Lust.. Leider! Grins :)
Nun starte ich aber einen neuen Anlauf! :) Immerhin ist es mehr oder weniger mein Ziel, die Menschheit (naja, das ist nun doch etwas hochgegriffen) oder besser gesagt die Personen in meinem Umfeld ein wenig über Hörschädigung etc aufzuklären! Dazu werde ich (wenn ich durchhalte) versuchen, hin und wieder ein paar Erlebnisse aus meinem Leben zu posten, welche euch meine Behinderung (JA, es ist eine Behinderung!!) eventuell leichter verstehen lässt.

Zu allererst einmal: Ich bin hochgradig schwerhörig! Ja, sogar an Taubheit grenzend. Jedoch kann man mich schon als taub/gehörlos bezeichnen. Ich habe aber zwei Hörhilfen, ein Hörgerät und ein Cochlear Implantat, welche mich trotzdem „am hörenden Leben teilhaben lassen“ :)

 

Zum Thema Hörgerät und Cochlear Implantat erzähle ich ein anderes Mal noch mehr, wer aber jetzt schon neugierig ist, kann sich meinen älteren (naja, besser gesagt uralten) Beitrag durchlesen:
-Was ist ein Cochlear Implantat?-

Es ist schließlich Freitag Abend und den möchte ich ja auch irgendwie genießen! :)

 

Also, ein schönes Wochenende und auf eine nicht allzu kurze Zeit hier!

 

Grüezi, eure Enja

 

 

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31. Mai 2012 4 31 /05 /Mai /2012 21:10

Menschen, die behindert sind, werden dummerweise sofort in eine Schublade gesteckt ._. Sobald man das Wort "behindert" hört, denken die meisten an das sogenannte "Down-Syndrom", also an geistig behinderte Menschen. Diese Menschen sind leider geistig zurückgeblieben, aber es sind auch Menschen!!! Sie haben auch Gefühle und Gedanken!

http://www.blog.down-syndrom.org/wp-content/uploads/2007/06/jonathan-1.jpghttp://stadt.gluecksburg.de/uploads/pics/rollisport.jpg

Aber was mich am meisten stört, das ist nicht die einzige Behinderung auf dieser Welt!! Es gibt so viele verschiedene Arten von Behinderungen, das kann man gar nicht aufzählen! Die einzige Behinderung, die wohl nicht mehr als solche angesehen wird, ist die Sehbehinderung, hab ich das Gefühl. Brillenträger gibt es überall! Aber keinen stört es. Aber wenn mal Jemand ein Hörgerät hat oder einen Rollstuhl benutzen muss, wird getuschelt bis zum geht nicht mehr. Warum? Weil es offensichtlicher ist bei diesen Personen, dass sie Probleme haben. Aber ist das ein Grund, diese Menschen runterzumachen? Sicherlich nicht!

Ich will jetzt nicht abgehoben wirken, aber schaut mich an!

Ich bin hochgradig schwerhörig, also wenn ich mein Hörgerät und mein CI rausnehme höre ich fast gar nichts mehr! Wenn viele Nebengeräusche  vorhanden sind, habe ich enorme Probleme meine Mitmenschen zu verstehen, da mein Hörgerät und mein CI diese vielen verschiedenen Geräusche nicht mehr filtern und auseinanderhalten kann, sodass ich nur ein komplettes Wirrwarr höre. Und so geht es allen anderen hörgeschädigten Menschen auch. Aber ist das ein Grund, sein Leben hinzuschmeißen? Niemals! :) Ich kann sprechen, schreiben, habe Freunde, eine wunderbare Familie, einen wunderbaren Freund, habe einfach Lust mein Leben zu leben, da ich weiß, was mir gegeben wurde und weiß, wie ich das nutzen kann. :)

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Mit diesem Beitrag möchte ich allen, die das lesen in guten sowie in schlechten Tagen Mut machen. Denn es gibt immer Menschen, denen es schlechter geht als euch, das dürft ihr nicht vergessen! Ich lebe mein Leben, mache, worauf ich Lust habe und beschwere mich nicht!

 

LG, Enja ♥

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